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Neues Spiel, neues Glück?

Aktualisiert: 24. Okt. 2021

Es gab eine Einladung zu einem privaten Königskartensspiel, die auch über unseren Verteiler gegangen ist.


Grundsätzlich ist natürlich jedes Spiel begrüßenswert, weil immer ein zusätzlicher Erfahrungsraum eröffnet wird.


Aus diesem Anlass haben wir uns allerdings im aktuellen Newsletter etwas näher damit befasst. Und waren dabei wirklich höchst diplomatisch, denn offen gestanden haben wir echt Bauchschmerzen bekommen beim Lesen der Einladung. Wir haben das nur durchgelassen, weil wir eben versuchen, Selbstverantwortung zu leben und zu ermöglichen.

Und wer zu sowas quasi uninformiert geht, oder wer sowas mal eben auf eigene Faust organisiert, trägt eben auch selbst die Verantwortung.

Da empfehlen sich übrigens auch keltisch-schamanische Erleuchtungs-schwitzhütten. Oder das Phantasialand in Brühl bei Köln. Wir haben gehört, die haben jetzt auch Regenbogeneinhörner dort. Oder, das Beste von allem, natürlich unser allseits beliebtes Quingscardgame.


Eine CoachIn aus der Schweiz hat mal das Buch bestellt und sich dann beklagt, dass da ja gar keine Karten dabei seien. (Gibt es hier!)

Ansonsten hatten wir gerade zum wiederholten Mal eine Anfrage nach den "Regeln des Spiels", mal wieder von jemand, der nichtmal das Essay gelesen hatte.

Und neulich hielt uns auf unserer Facebook-Seite jemand ernsthaft einen Vortrag, wie schändlich es doch sei, dass unser Spiel durch die Creative Commons vor der bereits im Buch geschilderten kommerziellen Räuberei durch "professionelle" Coaches und ach so unfassbar systemwandelnde Gemeinschaften geschützt sei. Also wirklich, sowas von unnett von uns aber auch!

Der selbst gewählten Ignoranz scheinen da wahrlich keine Grenzen gesetzt.


Sei hier also nochmal kurz ausdrücklich gesagt, das Spiel macht wie jede Methode aus unserer Sicht ohne Kontext absolut keinen Sinn. Gewaltfreie Kommunikation als Regelwerk ohne den Geist ist eben genau das: völlig geistlos und im günstigsten Fall sinnfrei.


Da hilft auch die ganze Nettigkeit nicht, wenn dahinter offenkundig totales Desinteresse, unsolidarische Informationsmonopolisierung und die gewöhnlichen Gewinnerstrategien lauern.

Wie zum Beispiel als wir den Organisator des Spiels fragten, wie man denn überhaupt während der Lockdown-Maßnahmen ein Königskartenspiel durchführen könne, eine wichtige Information für diejenigen, die eigene Spiele wegen Corona verschoben haben. Er forderte, dass wir mit ihm telefonieren müssten, sonst würde er uns das halt nicht sagen. Er wisse ja nicht, "wie wir da so drauf" seien. (Auf unseren Blog hatte er also offensichtlich nicht einmal einen Blick geworfen, und das Buch hat er wahrscheinlich auch nicht gelesen.)

Sagenhaft das alles.


Wen die Struktur solcher Gewinnerstrategien und Beziehungsdeals wie dieser näher interessiert, der findet mehr dazu in unserem Buch. Dort steht alles zum sich und dem anderen entfremdeten Menschen, was wir in jahrelanger Arbeit herausgeschält haben, bis in die Details hergeleitet und analysiert.


Aber zurück zum Thema Königskartenspiel:

In noch viel stärkerem Maße als bei der gewaltfreien Kommunikation öffnet solch fehlender solidarischer Geist der normal-neurotisch fragmentierten Persönlichkeit bei einem Königskartenspiel natürlich Tür und Tor für verdeckte Dominanzstrukturen, Diskursverschiebungen, Projektionen und den ganzen höchst üblichen Rattenschwanz des Mean Green Memes mit seinem als Empathie und Pseudoreflektion getarnten manipulativen Narzissmus.


Und weil das eben so ist, haben wir hier also weder die Regeln noch die wochenlang wohl durchdachten Einladungen der von uns organisierten Spiele veröffentlicht. Wir haben nichts gegen die unkommerzielle Nutzung der Spielidee ohne unsere Beratung, aber wir halten offen gestanden auch wirklich nicht viel davon. Es erschliesst sich auch nicht, warum man denn so einen extrem experimentellen (und damit automatisch auch: manipulations-gefährdeten) Raum organisieren wollte, ohne Expertise einzuholen, wenn eben nicht dahinter schon eine unreflektierte Agenda steckt.

Im konkreten Fall stellten sich bei der Einladung die drei Organisatoren auch noch ausdrücklich und namentlich vor, und zwar als jahrelang erfahrene Gemeinschaftswissende und obendrein als Spielexperten. Wie viel Hierarchie will man da noch im Vornherein etablieren für einen Selbstermächtigungsraum.

Aber, heutzutage gibt es ja auch Yogalehrer durch Youtube-Videos und Einhornzähmer durch Einbildung. Nur dass, ob echt oder eingebildet, Expertise für ein Königskartenspiel halt grundlegend kontraindiziert ist. Einer der Gründe, warum wir selbst von uns aus auch keine mehr ausrufen oder an einem Spiel teilnehmen, sondern euch nur auf Wunsch gern beratend zur Seite stehen.


Das hier kostenlos erhältliche Essay verschafft zumindest einen Überblick, und die grundlegende Spielidee wird dort natürlich auch erklärt.

Wer jetzt tatsächlich meint, das sei doch alles nur ein billiger Trick, um das Buch eines fast ein Jahrzehnt währenden, selbst finanzierten und mit viel Zeit und Akribie durchgeführten Experimentes, unsere Beratung oder gar unsere hochkarätigen Seminare zu verticken, der kann weder rechnen noch denken und bleibe uns doch bitte einfach fern.


Für wirklich Interessierte findet sich hier im Blog unter den unten aufgelisteten Tags genug Material, außerdem noch die Zusatztexte unter About Essay.

Und wir sind ja da und ansprechbar. Bei echtem Interesse an der Arbeitshypothese des Projekts.


Echt jetzt mal. Wider die selbstverliebte Entfremdung der Möchtegern- Revolutionäre!


Ein solidarischer Gruß von der hellen Seite des Mondes


Das Kollektiv




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