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Das 3M-Experiment. Ein Rückblick

Aktualisiert: 10. Dez. 2020


Ich war eine der Teilnehmer des Drei-Monats-Experiments.

Diese Zeit hielt für mich so viele Erkenntnisse und Überraschungen bereit, dass ich euch gerne hier einen Eindruck vermitteln möchte. Es handelt sich dabei also mehr um eine persönliche Sammlung von Gefühlen und Sichtweisen als um eine Analyse der Geschehnisse.

Drei Monate können eine lange Zeit sein, und an der Intensität gemessen kann ich nun ehrlich sagen, dass ich drei Jahre älter an Erfahrung und persönlichem Prozess bin.

Vor allem zwei Dinge waren dabei für mich herausragend: Ich konnte meine Ängste auf die konstruktivste und zugleich provokanteste Weise konfrontieren, und ich erlebte ein Level von Unterstützung und Emanzipation (ohne Zurückweisung), das mir immer noch komplett neu ist.

Dies alles im Gruppenkontext von Conscious Evolution und dem Königskartenspiel.


In einem gewissen Sinne war das Ganze auch eine Art spirituelle Reise. Ich erlebte die verschiedenen Stimmen in meinem Kopf: „Die Struktur“, der „Richter“, das „innere Kind“, den „Verteidiger“, das „erwachsene Ich“ - alle Teil des „fragmentierten Ichs“, die sich hinter der Maske der integren und scheinbar erwachsenen Frau verbergen.

Ich erlebte meine „Borderline-Struktur“, wechselte von einer Realität in eine andere. Ich fiel in das tiefe schwarze Loch, das ich immer versucht hatte zu vermeiden (und bin ich damit nicht von meinen eigenen Ängsten mein Leben lang manipuliert worden?)

Durch den solidarischen Gruppenkörper fand ich immer wieder zurück.


Das hinterließ viele Fragen, einige davon:

Was verteidigt der „Verteidiger“?

Was beabsichtigt meine Struktur, wenn sie abwertet, trennt, wütet?

Was versteckt sie?


Ich erlebte, wie schützend der Rahmen des Königskartenspiels ist, und wie freudvoll der Paradigmenwechsel zu „Ich bin nicht okay, du bist nicht okay – und gut, dass wir das wissen.“

Weil wir in einer Welt leben, in der jeder seine Mängel versteckt, immer in der Angst vor Ablehnung, ändert dieser Ansatz zumindest die Notwendigkeit für dieses Verhalten dramatisch und ermöglicht Neues.


Ich bin davon überzeugt, dass jeder von uns Schritte getan hat, die er in einem anderen Kontext nie gewagt hätte. Was zu einem Prozesswachstum geführt hat, das hier einfach nicht zu beschreiben ist, da es sich so sehr auf die Arbeitshypothese des Essays bezieht.

Zu guter Letzt war es eine Art Training – ein Verständnis von Grundmechanismen unserer Konditionierung, das nicht nur intellektuell, sondern unmittelbar erfahrbar ist. Mit einem großen Kasten an Gemeinschaftsbildungswerkzeugen und Erfahrungen haben wir jetzt nicht nur neue Projekte in Herz und Sinn, sondern fühlen uns auch befähigt, andere Projekte zu unterstützen.


Mein Resümee:

Dieser Ansatz – der Essay-Ansatz – ermöglicht eine Klarheit und Handlungsfreiheit, gleichzeitig ein Level der Emanzipation, während jeder (der das wünscht) voll integriert sein kann (nicht ausgeschlossen, wie in den meisten Gemeinschaften), das ich noch niemals, in was auch immer einer Gruppendynamik, erlebt habe. Ganz ohne fortgeschrittene Coaches oder gar einen Guru.

Es ist das Interessanteste, das ich mir vorstellen kann.


IN DUBIO PRO REGE!

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